Meine verflixten 7 Jahre

Meine verflixten 7 Jahre

Wie fange ich am besten an? In 3 Tagen werde ich 59 Jahre. Da komme ich doch ganz schön ins Denken. Bis März 2020 hatte ich in einem Fitness Studio in Hamburg gearbeitet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich 10 Jahre mein Business bei Fitness First in Wandsbek aufgebaut. Ich hatte meine festen Schichten auf der Trainingsfläche und ich konnte dort meine Kunden trainieren. Alles fühlte sich stimmig an. Ich habe schon immer – auch in den Jahren davor – viel gearbeitet. Ich hatte unter anderem mal für 3 Geschäftsführer gearbeitet. Irgendwie bin ich da schon an mein Limit gegangen, hatte es nur nicht gemerkt. Meine Güte, was habe ich nur zugelassen. 3 Geschäftsbereiche als Assistentin zu unterstützen war echt der Hammer. Ich war aber so gut organisiert und war bereit bis zu 12 Stunden für die Firma zu arbeiten. Wenn man das gewohnt ist, dann macht man es. Einfach so.

Als ich mein Unternehmen gegründet hatte, habe ich einfach so weitergemacht. Weit vor Corona hatte ich an einem bestimmten Tag X gemerkt: So geht es nicht weiter, so kannst du nicht mehr weiter machen. Mein Tag im Fitness Studio sah folgendermaßen aus: Ab 07:00 bis 11:00 Uhr und ab 15:00 Uhr bis 20:00 Uhr hatte ich Kunden oder eben meine Schicht. Irgendwann hatte ich gemerkt, dass ich meine Energie nicht mehr aufladen konnte. Wann es war – ich weiß es nicht mehr. Dann kam am 16.03.2024 Corona und die Fitness Studios waren zu. Ich hatte es so genossen. Mein Körper schrie nur JUHU, endlich. Diese Pause war ein Segen für mich. Ich habe es genossen. Bezahlt werden und nichts tun müssen und jeder hat es verstanden. Einfach herrlich. Die Bordsteine waren wie hochgeklappt. Ich habe es genossen.

Diese Ruhe war einfach herrlich: NUR – ich hatte gemerkt, dass ich trotzdem nicht mehr auflade, d. h. meine Energie. Ich hatte dies ganz oft bei Mitgliedern des Fitness Studios bei der Trainingsberatung beobachten können. Wenn ich vom Büro auf die Trainingsfläche gegangen bin zum Akquirieren war die Türschwelle immer mein Zeichen: Jetzt Lächeln Kathrin und voller Energie, Power und Attraktivität raus auf die Bühne…………….tja, ich habe davon nichts gespürt…………also bin ich zurück gegangen ins Büro und bin mal in mich gegangen: Was war los, du hast dich geirrt, trink einen Kaffee und dann gehst du noch einmal auf die Trainingsfläche. Aber wieder hatte ich das gleiche körperliche Gefühl…………………Burnout schoss es mir in den Kopf……nein, das kann nicht sein. In meinem persönlichen Training hatte ich gemerkt, dass ich es auch umstellen musste. Komisch, was war los. Ich habe eigentlich einen mesomorphen Körpertyp, d. h. ich baue schnell Muskulatur auf und vertrage auch Kohlenhydrate an Trainingstagen. Aber nun, es fühlte sich alles komisch an.

Ich war eigentlich sehr früh mit den Wec…jahren durch. Aber nun fragte ich mich: Ich hatte einen Leistungsabfall, keine Energie und totale Müdigkeit. Im Fitness Studio hat es keiner gemerkt. Ich selbst brauchte mittags immer 3 Stunden, um mich auszuruhen. Ich hatte mein Mittag gekocht, dann brauchte ich erst einmal 1 Stunde Pause, weil ich keine Energie zum Essen hatte. Dann habe ich mich noch 2 Stunden ausgeruht, bevor ich wieder ins Fitness Studio gegangen bin.

Wenn ich jetzt zurückblicke, dann bin ich überzeugt, es war ein Mix, einmal waren es die Nachwirkungen der Wechseljahre, denn die waren laut meiner Frauenärztin schon längst vorbei bei mir, und zum anderen war es ein Burnout.

Ich bin von Natur aus eine Einzelkämpferin, also habe ich mich auf den Weg gemacht, mir selbst zu helfen. Aber wie fange ich an? Das Erste, was ich gespürt hatte, war: Ich wollte meine Ruhe und allein sein. Ich wollte mich zurückzuziehen. (Heute weiß ich, dieser Schritt war falsch.)

Der einzige Mensch, bei dem ich schon immer aufladen konnte, war meine Mutter. Wir brauchten keine Worte. In Abständen sind wir früher, als ich noch bei Hapag-Lloyd gearbeitet hatte, zusammen vergünstigt in den Urlaub gefahren. Diese Urlaube waren sehr angenehm und so ruhig. Nonverbale Kommunikation liebe ich………..so entspannend und interessant. Das kann ich eigentlich nur noch mit Männern.

Für Entscheidungen gehe ich immer in den Wald…….meine Überlegung war: Ziehe ich zu meiner Mutter ….ist das der richtige Weg für mich. Ich besprach diese Entscheidung mit meinen Schwestern. Da meine Mutter eine schwere Kopf OP vor sich hatte, waren meine Schwestern und meine Mutter einverstanden. Ich sagte, in 2-3 Jahren ziehe ich wieder aus. Alle waren damit einverstanden. Meinem Auftanken stand also nichts mehr im Wege.

Eigentlich wollte ich letztes Jahr (2023) ausziehen, aber wir hatten 3 Tage vor Weihnachten 2022 erfahren, dass meine Mutter Lungenkrebs hat. Was für ein Schock und was für ein innerer Kampf für mich….und jetzt haben wir April 2024 in ein paar Tagen und ich blicke zurück. Während ich hier sitze und schreibe, frage ich mich, war meine Entscheidung richtig.

Ich nutzte diese Zeit, um mich in Ruhe um meinen Körper zu kümmern, denn ich wollte auch unbedingt weiter trainieren. Aber mit Burnout und Energielosigkeit ein schwieriger Weg. Also entschied ich mich meine Ernährung zu überprüfen. Ich habe sehr viel recherchiert und gelesen, unterschiedliche Seminare besucht und im Internet gelesen.

Auf diesem Weg stolperte ich über die Hormone, wie sollte es auch anders sein,….denn ich war mir nicht sicher, ob ich vielleicht doch noch in den Wechseljahren bin. Daher lag es für mich auf der Hand bei den Hormonen zu starten. Meine Ernährungsumstellung hatte mich gerettet. Gerade die Hormone Cortisol und Melatonin waren wichtig. Stress und Schlaf sind wichtig, wenn man so einen Moment in seinem Leben hat. Es hat gedauert, aber jetzt bin ich wieder da, wo ich sein möchte.

Ich hatte aber jetzt gemerkt, dass diese Entscheidung nicht gut war. Tai Lopez sagt: Nicht in die Isolation gehen, egal wie die Herausforderungen sind. Das hatte ich nicht gewusst. Aber dazu mehr in der nächsten Woche.

Genieße intensiv, Kathrin!

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